Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
liebe Sportfreunde,
„Eigentum verpflichtet“, heißt es im Grundgesetz. Und mit 91 Jahren ist es für mich an der Zeit, etwas weiter zu geben an Menschen meiner Heimatstadt, die nicht so viel Glück hatten wie ich. Denn eine gehörige Portion Glück begleitete mein Leben.
Geboren zwischen zwei Weltkriegen. Aufgewachsen in der Zeit des Nationalsozialismus. Mit 17 von der geliebten Korbacher Penne in den Reichsarbeitsdienst gesteckt. Sport war damals noch Mittel zum Zweck. Mit 14 erwarb ich schon den Segelflugschein. Der Führer brauchte schließlich auch Piloten. Ich meldete mich freiwillig zur Marine.
Das Sportzentrum, das ich hier errichten lassen will, soll Jung und Alt zusammenführen. Sie sollen gemeinsam oder zumindest parallel Sport treiben können aus reiner Freude an der Bewegung und zu geringeren Kosten als in den sogenannten Mucki-Buden. Dafür stelle ich dem TSV Korbach und der Stadt einen siebenstelligen Geldbetrag zur Verfügung. Geld, das ich teilweise für den Verkauf meiner Immobilien in Spanien erhalte. Aus Altersgründen musste ich mich davon trennen.
Einen kleinen Seitenhieb kann ich mir dabei nicht verkneifen. Sie wissen sicher, dass ich ursprünglich ein Hospiz zur Begleitung von Schwerstkranken in Korbach bauen lassen wollte. Landrat Dr. Reinhard Kubat verhinderte das, weil ihm der Standort Frankenberg wichtiger war als ein beachtlicher Geldbetrag. Leider arbeitete er dabei für meine Begriffe – wie man heute so schön sagt – auch mit alternativen Fakten.
Sei`s drum. Ich habe mich stattdessen nun entschieden, in das Leben zu investieren. Maßgeblich unterstützt haben mich bei meinen Plänen meine Familie und Herr Buchloh von der Stadtverwaltung.
Den Korbacher Sportlern wird es lieber so sein. Ihnen wünsche ich schweißtreibende und die Gesundheit fördernde Stunden in ihrem neuen Domizil. Möge das Haus zu einem Treffpunkt werden und einem Ort der Lebensfreude.
Herbert Kuhaupt
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