Jetzt doch: Zehn Tage Sport beim Hessentag und ein Jugendsportdorf als die Zentrale
Korbach. Beim Hessentag im nächsten Jahr wird Korbach sportlicher als gedacht. Aus ursprünglich zwei, allenfalls drei Tagen Programm ist mittlerweile ein Rundumpaket erwachsen mit einem Sportjugenddorf als der ersten, aber nicht der einzigen Adresse. „Wir wollen eine bunte Mischung bieten, die Alt und Jung, Klein und Groß anspricht“, fasste Matthias Schäfer bei der Sitzung des erweiterten Sportkreis-Vorstands in Korbach den Stand der Planungen zusammen. Abgeschlossen sind sie nicht.
Dass vom 25. Mai bis 3. Juni 2018 zehn Tage Angebot vorgehalten werden können, geht überhaupt nur, weil mehr als eine Handvoll Partner zusammenwirken und sich ergänzen. Matthias Schäfer steht als Chef des Landkreis-Fachdiensts Sport und Beauftragter für Bildung sowie Gesundheitssport des Sportkreises für zwei Beteiligte. Die Idee eines Jugenddorfs haben die Stadtjugendpfleger Mark Potthof und Björn Schollmann entwickelt. Indem sich der Sport einklinkt, wird daraus nun ein Sportjugenddorf.
Etat von 25 000 Euro
Es wird an der Pommernstraße hinter Hallenbad/Stadthalle entstehen. Hier sollen die Besucher nicht nur in Bewegung gebracht werden. Die vorgesehene Chill-out-Area lädt außerdem zu Podiumsdiskussionen oder zum Entspannen vom Hessentagsbummel ein. Mit im Boot sind neben dem Jugendhaus Korbach auch der Landkreis-Fachdienst Jugend, der Kreisschülerrat und die örtlichen Schulen. Aus dem organisierten Sport machen auch der TSV Korbach (federführend), der Fußballkreis oder der Ski-Club Willingen mit.
„Es können aber auch noch andere Korbacher Vereine mit ins Boot“, warb Sportkreis-Chef Uwe Steuber um weitere Unterstützer. Der Landessportbund stellt für das Sportprogramm beim Hessentag ein Budget über 25 000 Euro bereit.
Anlaufstellen für den Sport wird es nicht allein im Jugenddorf, sondern auch anderswo im Stadtgebiet geben. Wer was tun möchte, kommt unbedingt auf seine Kosten: Menschenkicker, Fechtampel, Boulderwand, Fußball-Poolbillard, Baseball-Schlagkäfig, mobile Sprungschanze, das waren einige der geplanten Stationen, die die hauptamtliche Sportkreis-Mitarbeiterin Yasmine Seibel auflistete. Bei den Mitmachangeboten habe man sich davon leiten lassen, dass sie in Alltagskleidung gut zu nutzen seien und auch den Schulen zur Verfügung stünden, sagte Matthias Schäfer. (mn)
Der „Platzwechsel“ kommt
Während Mitmach- und Vorführ-Sport ausdrücklich für das Hessenfest organisiert wird, nutzt der „Platzwechsel“ den Korbacher Hessentag möglicherweise zum ersten Aufschlag, um zu bleiben. Das relativ neue bundesweite Projekt zielt auf die 20- bis 40-Jährigen – eine Klientel, die oft genug gar keinen Sport mehr treibe oder sich vom Vereinssport ab- und dem Fitnessstudio zuwende, erläuterte der Integrationsbeauftragte des Sportkreises, Mark König-Philipp, der „Platzwechsel“ nach Korbach holen will.
Der Begriff steht für für ein Kooperationsprojekt, bei dem Sportvereine, Krankenkassen und Kommunen „gemeinsam die Bewegungsförderung und Schaffung bewegungsfreundlicher Strukturen in Kommunen, Städten und Stadtteilen vorantreiben“, wie es im Internet unter der Adresse „platzwechsel.jetzt“ heißt.
Gefördert wird es von den Landesverbänden der Betriebskrankenkassen, es sei auf Nachhaltigkeit angelegt, betonte König-Philipp. Angedacht ist im Mai einen Bewegungsparcours aufzubauen, eine Art „Trimm-dich-Pfad“ light, der nach dem Fest stehen bleibt. Fest steht nichts, so König-Philipp: „Wir sammeln noch Ideen.“ (mn)
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