Uwe Steuber: Kooperation als Erfolgsmodell
Vöhl. Heddesheim, gelegen an der Landesgrenze zwischen Baden-Württemberg und Hessen, dürfte den wenigsten Sportvereinsvorständen Waldeck-Frankenbergs ein Begriff sein. Uwe Steuber findet, das sollte sich ändern. Dem Vorsitzenden des heimischen Sportkreises hat es die Interessengemeinschaft Sport Heddesheim angetan. In der IG arbeiten fünf Sportvereine zusammen, sie unterhalten als Kernprojekt ein gemeinsames Servicebüro.
„Ein absolutes Erfolgsmodell“, sagte Steuber bei der gemeinsamen Vorstandssitzung mit den Fachverbänden in Schmittlotheim, zu der der Sportkreis jährlich einlädt. „Das ist etwas, mit dem ich mich beschäftigen möchte und mit unseren Vereinen, so sie wollen, besprechen könnte.“ Das Servicebüro kümmert sich zum Beispiel um die Mitarbeiterverwaltung und übernimmt die administrativen Pflichten seiner Vereine. „Diese haben so mehr Zeit für ihre originären Sportaufgaben“, meinte Steuber.
Der Sportkreis-Chef bekam für seine Einschätzung, vor allem kleinere Vereine könnten eine Entlastung gebrauchen, indirekt Unterstützung von Dankwart Terörde. Der Badminton-Abteilungsleiter vom TSV Korbach hatte 22 Vereine angeschrieben, aber nur zwei Antworten erhalten – und wertete den mageren Rückfluss nicht als Ignoranz, sondern als gelinde Überforderung. „Die Vereine haben keine Luft mehr zum Atmen und über den Tellerrand hinaus zu gucken“, folgerte er. Auch die Tatsache, dass weitere Sportarten (wie zuletzt Baseball) beim Großverein TSV Korbach untergeschlüpft sind, um von dessen Geschäftsstelle zu profitieren, passt für Terörde ins Bild.
Beratungstermine abgesagt
Die Kooperation von Vereinen wird sich in irgendeiner Form auch in der neuen Sportentwicklungsplanung für den Landkreis niederschlagen. Aktuell läuft dazu eine Befragung der Klubvorstände. Das vollständige Konzept wird wohl erst Mitte 2020 vorliegen. Das ließ Matthias Schäfer, der Leiter des Landkreis-Fachdiensts Sport und Jugend, durchblicken. Gründlichkeit soll vor Tempo gehen, die verschiedenen Sport-Akteure sollen breit beteiligt werden.
„Wir wollen den Vereinen nichts überstülpen“, betonte auch Uwe Steuber. Der Sportkreis suche lieber das Gespräch. Eine Gelegenheit dazu böte die „aufsuchende Vereinsberatung“, zu der die hauptamtliche Sportkreis-Mitarbeiterin Yasmine Seibel die Sportvereine jeweils einer Kommune mitsamt Bürgermeister an einen Tisch bittet. Erste Einladungen für diese und die kommende Woche in Battenberg und Diemelstadt stießen aber auf wenig Resonanz und wurden abgesagt. „Vielleicht liegt es am Termin“, mutmaßte Steuber.
Drei Waldeck-Frankenberger Vereine erhalten unterdessen eine kostenlose Beratung durch den Landessportbund Hessen im Wert von 590 Euro. Der VfL Bad Wildungen, der TSV Korbach und der BSC Burgwald kommen im Rahmen des Programms „Starker Verein, starker Sport“ zum Zuge. (mn) Artikel unten
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