Mit sieben Sportlerinnen und Sportlern angetreten und mit fünf Siegen aus Bad Homburg zurückgekehrt. Die Taekwondos des TSV Korbach erzielten diese starke Quote bei der Hessenmeisterschaft im olympischen Vollkontaktkampf.
Korbach – Sie haben damit einmal mehr bewiesen, dass der TSV Korbach zu den ersten Adressen im hessischen Taekwondo gehört. „Besonders unsere Nachwuchsriege hat starke Leistungen gezeigt“, sagte ihr Trainer Korab Kabashi. Er selbst konnte als amtierender deutscher Meister der Herren bis 74 kg wegen einer Verletzung in Bad Homburg nicht auf die Matte gehen.
Diese Meisterschaft wurde nach dem „Best-of-three-Modus“ ausgetragen. Ein Kampf hat maximal drei Runden, aber wenn jemand die ersten beiden Runden gewinnt, ist er bereits der Sieger.
Die Korbacher Jason Krzyk und Raphael Iwaniak dominierten die männliche C-Jugend (9- bis 11-Jährige). Jason besiegte in der Klasse bis 29 kg im Halbfinale Arlian Nikoghosian (BS Heusenstamm) mit 2:0 nach Runden. Im Finale tat er sich gegen Anas Bouchrou (Heusenstamm) anfangs etwas schwer, holte sich aber mit 2:1 seinen ersten Hessenmeistertitel.
Raphael tat es ihm gleich. In der Gewichtsklasse bis 35 Kilogramm besiegte er im Viertelfinale Mohamed Boussanna 2:0, danach im Halbfinale Witold Malanowski (beide aus Heusenstamm) ebenfalls mit 2:0. Auch sein Finalgegner Zakaria Al Barkani von Wydad Frankfurt konnte dem Korbacher nicht viel entgegensetzen. Nach einem weiteren 2:0 gewann auch Raphael seinen ersten Hessenmeistertitel.
Mia Dentler siegt ohne Punktverlust
Mia Dentler zeigte bei den weiblichen Kadetten (B-Jugend/ 12- bis 14-Jährige) eine herausragende Vorstellung. Sie besiegte in der Gewichtsklasse bis 55 kg zunächst Ece Ibram Oglou (Gießen) mit 2:0. Im Halbfinale schaltete sie Jihan Ramdani (Tasamuh Taekwondo Frankfur) mit dem gleichen Ergebnis aus. Der 2:0 Finalsieg gegen Ilma Kurtanovic (Taekyon-Dojang Frankfurt) führte auch sie zu ihrem ersten Hessenmeistertitel.
In der weiblichen C-Jugend bis 35 kg holte sich die Korbacherin Lana Siebert ebenfalls ihren ersten Hessentitel, aber kampflos, weil keine Gegnerin in ihrer Altersklasse antrat.Ihre Vereinskollegin Doha Chaiba blieb in der Gewichtsklasse bis 43 kg leider etwas unter ihren Möglichkeiten und verlor im Halbfinale 0:2 gegen Soraya Pest (Wydad Frankfurt). Teamkollegin Cassandra Weber hätte auch Titelchancen gehabt, aber die B-Jugendliche konnte verletzungsbedingt nicht in Bad Homburg antreten.
Ciplak holt Gold, Arlind Kabashi trotz Verletzung Silber
Die Korbacher Kaderathleten wurden ihrer Favoritenrolle weitestgehend gerecht. In der A-Jugend (15-bis 17-Jährige) über 73 kg besiegte Selim Ciplak im Halbfinale Stefan Birac vom Taekyon-Dojang Frankfurt mit 2:0. Im Finale ließ er auch Ali Kaya (Bensheim) keine Chance und holte sich mit dem 2:0 seinen dritten Hessenmeistertitel.
Arlind Kabashi trat bei den Herren bis 80 kg an. Trotz gesundheitlicher Beeinträchtigung siegte er im Viertelfinale gegen William Wolkenfeld (Wiesbaden) 2:0. Auch das Halbfinale gegen Ilias Bouchen vom Kampfsport Center Frankfurt gewann er 2:0, zog sich in dieser Begegnung aber eine Verletzung zu. Dennoch trat er im Finale gegen Mykyta Lytovchenko (Salmünster) an. Der Korbacher holte sich sogar noch die erste Runde, aber danach war er durch die Verletzung körperlich so eingeschränkt, dass er mit 1:2 verlor und seinen fünften Landesmeistertitel verpasste.
In der Mannschaftswertung belegte der TSV Korbach mit den sieben Wettkämpfern Platz drei unter 22 Vereinen.
Starker Nachwuchs hat gute Erfolgsaussichten
„Die fünf Titelgewinne bei der Hessenmeisterschaft waren für uns ein gelungener Abschluss eines sehr erfolgreichen Jahres“, sagte Gerd Lange, Abteilungsleiter der Taekwondo-Gruppe beim TSV Korbach. Insgesamt habe die Mannschaft im vergangenen Jahr 16 Turniere im In- und Ausland besucht, darunter seien auch deutsche Meisterschaften, der Hessencup, die NRW Masters gewesen und die Austrian Open in Innsbruck.
Die größten Erfolge seien der Gewinn des deutschen Meistertitels bei den Herren bis 74 kg von Korab Kabashi gewesen und jeweils dritte Plätze bei deutschen Titelkämpfen für Arlind Kabashi in der Klasse bis 80 kg bei den Junioren und von Selim Ciplak in der A-Jugend bis 73 kg.
„Hinzu kamen auch zahlreiche Siege und Platzierungen bei Bundesranglistenturnieren und nun noch die fünf Hessentitel“, sagte Lange. Er ist besonders stolz auf die vielen guten Nachwuchsathleten, zu denen in der ersten Jahreshälfte auch Ioannis Gavrikoudis gehört habe. Diese Gruppe habe viele Turniersiege und Platzierungen in der Leistungsklasse 2 errungen.
Sportler, Trainer und Eltern ziehen an einem Strang
„Das kontinuierliche Kämpfen auf vielen Turnieren, die gute Trainingsarbeit von Korab und Arlind Kabashi und die starke Unterstützung der Eltern haben entscheidend dazu beigetragen, dass unser Nachwuchs sich auch in der Leistungsklasse 1 bei der Hessenmeisterschaft behaupten konnte“, betonte Lange, der seit vielen Jahren die Korbacher Mannschaft trainiert und auch Stützpunktrainer Hessen Nord ist.
Als Wermutstropfen im vergangenen Jahr 2023 sieht Lange, dass Korab Kabashi als amtierender deutscher Meister der Herren wegen einer Verletzung im Juni nicht bei den Finals (Deutsche Meisterschaft in den olympischen Gewichtsklassen) in Düsseldorf antreten konnte. „Da hätten wir Korab auch mal live im Fernsehen sehen können.“ red
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