Schilling macht sprachlos: Sechsmal Gold

In Leichtathletik by Waldeckische Landeszeitung

Deutsche Leichtathletik- Hallenmeisterschaft der Senioren

Gold-Gala: Tatjana Schilling (TSV Korbach) hat bei der Senioren-DM sechs Disziplinen für sich entschieden. Ihre Teamkollegin Diana Richter (rechts) trug zu dieser Sammlung eine goldene und eine bronzene Plakette bei. Fotos: © Görlitz

Tatjana Schilling hat in Erfurt ungläubiges Staunen ausgelöst. „Viele waren sprachlos, ich selbst eigentlich auch“, beschrieb die 49-Jährige vom TSV Korbach die Reaktionen  auf ihre Leistungen bei der deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaft der Senioren.

Erfurt/Korbach – Schilling räumte in Thüringen sechsmal Gold und einmal Silber mit der 4 x 200 Meter Staffel ab. Sie startete erstmals in der Altersklasse W50.

Die Lelbacherin freute sich besonders über den Titel über 60 Meter. Die 8,11 Sekunden bedeuteten deutscher Altersklassen-Rekord. „Ich war noch nie deutsche Meisterin im Sprint“, sagte sie und fügte den Titel über 200 Meter mit Bestzeit von 26,71 Sekunden noch hinzu. Beide Zeiten waren schneller als die Ergebnisse der Sprintweltmeisterin der W45, Heike Martin (Chemnitz) .

Die zweite Disziplin sollte der Hochsprung sein, aber beim Warmmachen spürte Schilling leichte Knieschmerzen. „Mein Körper hat zu mir gesagt, lass es“, so die Siebenkampf-Weltmeisterin (W45). Sie dosierte auch ihren Einsatz im Weitsprung und beim Kugelstoßen auf ein Minimum. Nur drei von sechs möglichen Sprüngen setzte sie in den Sand und der dritte von 5,01 Meter war die Siegesweite. Gleiche Strategie beim Kugelstoßen: Im dritten Versuch landete die Kugel bei 13,07 Meter. Das reichte für den Meistertitel.

Richter: „Ich war auch mal dran“ 

Angriff auf den deutschen Rekord lautete die Marschroute von Schilling für ihre beiden letzten Disziplinen. Die Uhr blieb nach 60 Meter Hürden bei 9,63 Sekunden stehen, nur zwei Hundertstelsekunden über der bestehenden Rekordmarke. Über die 400 Meter fehlten ihr nach 60,80 Sekunden rund drei Zehntel für eine neue nationale Bestmarke.

Nach sechs Siegen in sechs Disziplinen wollte Schilling mit ihren Teamkolleginnen Eva Maria Zürker, Diana Richter und Marion Tenbusch auch das Staffelrennen über 4 x 200 Meter vergolden. Nachdem zwei Teams ausgefallen waren, konnte nur noch die SG SF Neukieritzsch dieses Vorhaben durchkreuzen. Und sie tat es, war rund drei Sekunden schneller als das TSV-Quartett (2:00,76 Minuten). Diana Richter holte sich aber trotzdem noch eine Goldmedaille. Sie gewann den Dreisprung mit 9,52 Meter und steigerte ihre Bestleistung um rund einen halben Meter. Ihr eilt bei nationalen Titelkämpfen der Ruf als „ Miss „Platzvier“ nach.

Doch diesmal wehrte sie sich erfolgreich gegen diesen Spitznamen, denn auch im Weitsprung reichte ihr Satz von 4,67 Meter für die Bronzemedaille. „Ich war einfach auch mal dran“, sagte Richter. Doch sie kam auch in Erfurt nicht um einen vierten Platz herum: im Speerwerfen (27,44 Meter). Im 60-m-Sprint (8,75 Sekunden) wurde sie Siebte. Ihre Teamkollegin Marion Tenbusch verfehlte das Podium über 60-Meter-Hürden in 10,62 Sekunden nur knapp – Platz vier. Sie kam über 60 Meter (9,35) auf Rang acht und legte im Hochsprung mit 1,37 Meter Platz sieben.

Eva-Maria Zürker trat in der W45 auch in den Wurfring und wurde mit dem Diskus (26,08 m) Siebte und mit der Kugel (8,98 m) Achte. Als am Ende dieser Meisterschaft der Medaillenspiegel auf der Anzeigentafel aufleuchtete, traute das Frauenquartett seinen Augen nicht: Der TSV Korbach lag mit sieben Goldmedaillen auf Platz eins aller 52 Mannschaften.

Götte wird Favoritenrolle gerecht

Hermann Götte (TSV Twiste) sorgte mit seinem Sieg im Kugelstoßen der M80 für einen weiteren Meistertitel für die heimische Leichtathletik. Der Bad Arolser hatte auf die zwölf Meter spekuliert und seine Leistungsprognose bestätigt. Bei 12,10 Meter landete die Kugel im fünften Versuch. Der 81-Jährige belegte im Diskuswerfen mit 26,41 Meter Rang vier.

Quelle

Waldeckische Landeszeitung

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