Leichtathletik Senioren WM in Malaga

Schilling peilt Titel im Siebenkampf an

Leichtathletik Senioren WM in Malaga

Korbach. Sie greift wieder zur Krone der Leichtathletik. Tatjana Schilling (TSV Korbach) peilt bei der heute beginnenden Leichtathletik Senioren WM in Malaga (→ Website) den Titel im Siebenkampf in der Altersklasse W45 an.

Sie und Robert Ingenbleek (LG Eder), der in der M50 für Kugel und Diskus gemeldet hat, vertreten bei den Titelkämpfen die Farben des Landkreises Waldeck-Frankenberg.
Schilling hat sich für diese WM, die bis zum 16. September läuft, ein umfangreiches Programm vorgenommen. Neben dem Mehrkampf will sie auch bei Einzeldisziplinen starten.

Tempoläufe in der Hitze

„Ich habe die letzten Wochen so heftig trainiert, dass ich mir selbst auf jeden Fall schuldig bin, in den Siebenkampf zu gehen“, sagt Schilling. Dennoch haben Knieprobleme sie daran gehindert, alle Disziplinen zu üben. „Ich habe in der Vorbereitung keine Kugel in der Hand gehabt, keinen Weitsprung gemacht und bin nur ein-, zweimal über die Latte gesprungen.“ Sie habe zumeist Läufe und kontrollierte Sprünge trainiert.

Während viele Sportler über die Sommerhitze gestöhnt haben, fand Schilling diese Vorbereitung „einfach genial“. Bei 37 Grad in der Mittagshitze Tempoläufe machen, besser könne man sich nicht auf die klimatischen Bedingungen vorbereiten, die sie vermutlich in Malaga vorfinden werde. „In den sechs Wochen nach der deutschen Meisterschaft habe ich die Trainingsintensität erhöht. Ich habe noch nie so viel und so hart trainiert. Die Leistungen haben sich erhöht. Ich bin fit und will die Siebenkampf-Krone zurück.“

Ob das klappt, weiß Schilling am Donnerstagabend. Wenn sie im Mehrkampf verletzungsfrei durchkommt, startet sie am Sonntag Weitsprung, am Dienstag über 400 Meter. „Wenn ich dann noch Körner habe, könnte ich noch am Hochsprung teilnehmen, aber da kann ich mir jetzt nicht vorstellen. Der Siebenkampf hat Priorität.“

Schilling führt Meldeliste an

Schilling ist mit 5560 Punkten gemeldet. Diese Zahl hat sie im Vorjahr bei der EM im dänischen Aarhus geschafft. Die stärkste Konkurrentin kommt laut Meldeliste aus dem eigenen Lager: Manuela Groß mit 5143 Zählern, es folgen Lina Akerman aus Schweden (4788), die Slowakin Mojca Breganski (4670), Katja Silgren (Finnland/4575) und Andrea Simon-Balla aus Ungarn (4605). Zahlenmäßig sieht Schilling hier nahezu ungefährdet aus, aber sie warnt davor, die „die Konkurrenz zu unterschätzen, denn es sind viele Disziplinen, da kann viel passieren“.

Ihre letzten WM-Titel im Siebenkampf holte die Lelbacherin im Jahr 2013 im brasilianischen Porto Alegre in der Altersklasse W40.

Neben dem sportlichen Wettkampf freut sie sich aber auch auf die Sportlerinnen, sogar auf ihre Konkurrentinnen. Der Zusammenhalt der Athletinnen sei stark. „Das sich umeinander kümmern, miteinander Spaß haben, das macht den ganz besondere Flair aus.“

Schilling nimmt auch wieder ihre Tochter Alicia mit. „Man braucht dort jemanden , allein funktioniert das nicht“, betont Schilling, „Alicia ist dann mehr als nur meine Tochter, sondern auch Beraterin, ja sogar Trainerin.“ (r)