Neues Trainerteam für die Frauen des TSV Korbach: (von links) Robert Müller (stellv. Abteilungsleiter), Madeline Eckhardt (Frauenwartin), Jochen Isenberg, Carolin Berger, Manfred Schmidt und Katharina Blagus (Frauenwartin). © TSV Korbach/pr
Beim TSV Korbach wird es im Männer- und im Frauen-Handball zur neuen Saison Wechsel auf der Trainerbank geben.
Während bei den Männern noch ein Nachfolger für Robert Müller gesucht wird, starten die Frauen mit einem klangvollen Namen das Projekt Wiederaufbau: Jochen Isenberg wird das Team zusammen mit Manfred Schmidt und Carolin Berger trainieren. Das Trio löst den bisherigen Trainer Marc Wilke ab.
Der Frauenbereich war zuletzt das Sorgenkind der Kreisstädter. Die Mannschaft spielte in der Bezirksliga A meist im Mittelfeld und ohne Ambitionen nach oben. Die Zahl der Spielerinnen sank immer weiter, nicht nur einmal stand ein Rückzug des Teams in der Diskussion. Von der guten Jugendarbeit der vergangenen Jahre gerade beim weiblichen Nachwuchs profitierte der TSV nicht, da sich ein Großteil der talentierten Spielerinnen seinem JSG-Partner HSG Twistetal anschlossen. Die HSG kann derzeit drei Teams in der Landesliga, Bezirksoberliga und der Bezirksliga B ins Rennen schicken.
TSV Korbach will mit Trainerverpflichtung Zeichen setzen
Mit der Verpflichtung Isenbergs wollen die Verantwortlichen nun ein Zeichen setzen. „Für uns war es ganz wichtig, dass wir im Frauenbereich neuen Schwung reinbringen. Das ist uns mit der Verpflichtung von Jochen und seinem Team gelungen“, sagt Robert Müller, stellvertretender Abteilungsleiter. Denn Müller weiß: „Um konkurrenzfähig zu sein, müssen wir eine, bis zwei Klassen höher spielen.“
Die Korbacherinnen nehmen also wieder den Aufstieg in den Blick. Auch wenn Müller davon nicht sprechen will, unterstreicht Isenberg, dass er in der kommenden Saison den Sprung in die Bezirksoberliga schaffen möchte. Er kann auf alle bisherigen Spielerinnen bauen, zusammen mit aufrückenden und talentierten Jugendlichen hat er einen Kader von 16 Spielerinnen zur Verfügung, plus zwei B-Jugendliche, die auch schon Erfahrungen bei den Frauen sammeln sollen.
Isenberg: „Team kann um Aufstieg mitspielen“
„Das ist eine Truppe, die um den Aufstieg mitspielen kann“, sagt Isenberg, der in den Gesprächen auch erkannt hat: „Die Spielerinnen freuen sich unwahrscheinlich, wieder deutlich mehr wertgeschätzt zu werden.“
Der C-Lizenz-Inhaber betreut in diesem Jahr die Bezirksauswahl des Jahrgangs 2010 der männlichen Jugend, im Jahr davor führte er als Trainer der weiblichen A-Jugend der JSG Twistetal/Korbach zur Vize-Hessenmeister. Die Auswahl wird er weiter trainieren. Beim TSV wird er von Co-Trainer Manfred Schmidt und Betreuerin Carolin Berger unterstützt.
Der in Twiste wohnende Isenberg sieht die jüngste Entwicklung im Frauenhandball mit den vielen Wechseln der jungen Spielerinnen zur HSG Twistetal kritisch. „Es kann nicht das Ziel sein, den Korbacher Frauenhandball kaputtzumachen, weil alle Spielerinnen zu einem Verein wechseln“, sagt der 52-Jährige. Er befürchtet langfristige Auswirkungen auf die bestehende Jugendspielgemeinschaft. „Denn wenn das so kommt, wo ist die Motivation beim TSV, sich überhaupt noch an der Jugendarbeit im weiblichen Bereich zu beteiligen?“
Auch Korbacher Männer suchen neuen Trainer
Bekannt gegeben hat die Handball-Sparte des TSV Korbach auch, dass sie auf der Suche nach einem neuen Trainer für die Männer ist. Robert Müller wird sein Amt aus privaten und beruflichen Gründen nach zwei Jahren zur Verfügung stellen. „Es ist für mich und die Mannschaft der richtige Zeitpunkt. Die Jungs haben gute Arbeit in den vergangenen beiden Jahren geleistet“, sagte Müller.
Stand jetzt bleiben alle Spieler beim derzeitigen Tabellenvierten der Bezirksoberliga, „mein Nachfolger wird eine tolle und intakte Mannschaft übernehmen“, ist Müller überzeugt. Noch ist der TSV auf der Suche, angestrebt wird eine externe Lösung. tsp
Quelle
Beitrag teilen