Trotz Pech Blick nach oben
Auch nach Ausfall von Dave Alscher schielt TSV Korbach in Handball-Bezirksoberliga Richtung Relegation
Von Jürgen Heide
Korbach. Den „hervorragenden dritten Platz, bei dem wir über uns hinausgewachsen sind“, wollen die Korbacher Handballer, so Trainer Harald Meißner, in der kommenden Runde bestätigen. Trotz vieler Verletzter, wie Kapitän Robert Müller und dessen Stellvertreter Sebastian Wrzosek, sowie zahlreichen Abgängen hatte sich der Landesligaabsteiger als Dritter hinter den Aufsteigern VfB Viktoria Bettenhausen (Meister) und HSG Wesertal eingereiht und den über die Relegation aufgestiegenen Zweiten sogar mit 29:24 besiegt.
Wehlheiden klarer Favorit
Während Landesligaabsteiger TG Wehlheiden, „bei denen haben elf Leute schon Oberliga gespielt, sodass an denen nichts vorbeigehen wird, für Meißner der klare Meisterschaftsfavorit ist, will der 48-Jährige mit seinem Team „oben mitspielen. Wenn man zuletzt Dritter geworden ist, schielt man natürlich in Richtung Relegation“, gibt der Zwehrener vor seiner zweiten Spielzeit als Trainer in der Kreisstadt zu. Meißner erwartet dabei hinter Wehlheiden ein enges Rennen, bei dem Landesligaabsteiger HSG Hofgeismar/Grebenstein ein Mitkonkurrent seiner Mannschaft sei. Die musste Ende August erst einmal den Schock durch den Ausfall von Dave Alscher verkraften, der sich im Testspiel gegen Körle/Guxhagen einen Kreuzbandriss zuzog, sodass dem 24-jährigen Rückkehrer vom Oberligisten ESG Gensungen/Felsberg das Saisonaus droht.
„Schlag in die Magengrube“
„Daves Ausfall war ein Schlag in die Magengrube und ist natürlich eine Schwächung. Er war genau der Spieler, den wir noch gebraucht haben, auch weil er sehr mannschaftsdienlich agiert“, sagt Meißner über den „wurfgewaltigen und deckungsstarken Rückraumspieler“. Trotz dessen Ausfall will er auch wegen „der guten Hierarchie“ im Team, „das in der Vorbereitung super mitgezogen hat“, aber an den Saisonzielen festhalten.
„Flexibilität soll Stärke sein“
Dabei setzt Meißner, den als neuer Co- und Torwarttrainer der bisherige TSV-Frauencoach Josip Blagus unterstützt, auch auf die Flexibilität seines Teams, „die unsere Stärke sein soll“. So kann sich Meißner gut vorstellen, gegen 6:0-Abwehrformationen mit Simon Riedesel, Wrzosek und Kevin Scholz auf drei wurfgewaltige Rückraumspieler zu setzen, während vor allem gegen offensivere Abwehrreihen Routinier Müller, der sein Pensum langsam steigert, auf der Mitte gefragt sein wird.
Variable Rückraumkräfte
Auch weil dem TSV nach dem bevorstehenden studienbedingten Abgang des großen Talents Luk Schäfer ein Linkshänder fehlen wird, fordert Meißner, „dass alle Rückraumspieler alle Positionen spielen müssen“. Zu diesen zählt auch der erst 17-jährige Ron Alscher, der jüngere Bruder von Dave.
Dritter Korbacher Neuzugang ist der frühere Bad Wildunger Linksaußen Ali Altay (HSG Zwehren/Kassel), der Till Westmeier entlasten soll, während dessen älterer Bruder und Kreisläufer Lukas als Deckungsspezialist die gegnerischen Halblinken aus dem Spiel nehmen soll.
Der Kader
Saisonziel: Oberes Tabellendrittel
Titelfavorit: TG Wehlheiden