Zum Jubiläum ein Schwede

In Boxen by Waldeckische Landeszeitung

Mario Jassmann verteidigt am 11. März in Korbach Titel gegen Janne Rantanen

VON GERHARD MENKEL

Um den geht’s am 11. März: Mario Jassmann mit dem Gürtel des WBF-Champions im Supermittelgewicht Ende Oktober in der Kreissporthalle. Foto: Artur Worobiow

Korbach – Diesmal also ein Schwede. Ein im finnischen Tampere lebender Schwede. Janne Rantanen heißt der Mann, den Mario Jassmann am 11. März schlagen will. In der Kreissporthalle verteidigt der Korbacher Boxprofi an dem Samstagabend (ab 19 Uhr) seinen Interkontinentaltitel im Supermittelgewicht der World Boxing Federation (WBF), den er sich zuletzt vor viereinhalb Monaten mit einem K.o. gegen Gabriel Tkac (Slowakei) wiedergeholt hat. Es ist sein 25. Kampf.

Rantanen, mit 38 drei Jahre älter als Jassmann und auch im Kickboxen sowie im Mixed Marterial Arts (MMA) unterwegs, fährt mit zwei frischen und insgesamt acht Siegen aus elf Boxkämpfen nach Korbach. „Vom Stil her kommt er mir entgegen“, sagt Jassmann. Rantanen sei eher der Typ Angreifer. „Er ist im Vorwärtsgang“; anders als zuletzt Tkac, der eher defensiv auftrat und den Jassmann zu Beginn der fünften Runde k.o. schlug.

Zum zweiten Mal nach dem Finnen Mika Joensuu erwartet Jassmann in seinem „Wohnzimmer“ einen Gegner aus Skandinavien. Eine Herausforderung? Bei der Antwort zögert Jassmann und sagt dann: „Ich bin immer noch nicht richtig im Tritt. Dazu müsste ich vier Mal im Jahr boxen.“ Außerdem habe er sich im Dezember mit dem Coronavirus angesteckt. Deshalb habe ihm die Zeit gefehlt, einen extra Konditionsblock einzubauen, aber gesundheitliche Folgen spüre er nicht.

„Ich bin jetzt seit zehn Wochen in der Vorbereitung auf den Kampf.“ Vergangene Woche hat er in Braunschweig beim WBO-Weltmeister von 2018, Patrick Rokohl, trainiert. Erstmals im Plan: eine Leistungsdiagnostik, bei der Daten zu seiner Fitness ermittelt wurden. Die angesetzten zehn Runden will Jassmann am liebsten aber nicht gehen. „Die vierte, fünfte, sechste Runde ist eher so meins.“ Natürlich hoffe er auf einen vorzeitigen Sieg. „Aber wenn nicht, dann nicht.“

Vor heimischem Publikum ist die Anspannung des Lokalmatadors sicher immer größer als die der Gastboxer. Eine Niederlage am 11. März, es wäre die erste in der Karriere des Korbachers, ziehen dennoch weder Jassmann noch sein Promoter Enrico Schütze ins Kalkül. Jassmann will schließlich im Geschäft bleiben und eines Tages gegen einen wirklich starken Gegner um eine wirklich ordentliche Börse boxen.

Deshalb hat es Bedeutung für den Korbacher, dass ihn die International Boxing Federation (IBF), einer der vier großen Verbände im Profiboxen, wieder listet. Er rangiert im Interkontinental-Rating auf Platz acht (als Mario „Jazzmann“) – nach seinem Handbruch war er rausgeflogen. „Du musst natürlich deine nächsten Kämpfe gewinnen, dann kann es sein, dass du einen großen Kampf bekommst“, sagt er.

Der Sportler und sein Manager hoffen trotz schwieriger Zeiten, dass ähnlich viele Zuschauer am Ring sitzen wie vor Corona. Vor vier Jahren beim Duell mit Joensuu zählte Schützes Agentur PSP-Boxing 770 Fans, Ende Oktober gegen Tkac waren es laut Jassmann knapp 500. „Ich denke, März ist der bessere Termin“, sagt er, „ich merke es am Kartenvorverkauf, wir rechnen mit 700, 800 Leuten.“

Als sportlich reizvolles Duell für den 11. März kündigt Jassmann auch den über acht Runden angesetzten Mittelgewichtskampf zwischen Florian Wildenhoff (Altötting), 2015 Europameister des Verbands WBC, und dem Hannoveraner Besir Ay an. Im Rahmenprogramm boxen unter anderen wieder die Baunataler Abdul Ghafour und Edris Esmaili sowie Serdar Kurun aus Göttingen, mit dem Jassmann regelmäßig zum Sparring zusammenkommt.

Der Kartenvorverkauf ist angelaufen. Tickets gibt es bei Pizzeria Toni und der Werbeagentur Lange, nur Tribünenkarten im Fitnessstudio Vitalfarm und bei Schuster Springmann.

Quelle

Waldeckische Landeszeitung

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Die Waldeckische Landeszeitung ist die Heimatzeitung des TSV 1850/09 Korbach e. V. Sportredaktion: Gerhard Menkel (Leiter), Manfred Niemeier, Werner Spitzkopf, Jürgen Heide, Reinhard Schmidt und Dirk Schäfer.

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