Mario Jassmann plant am 2. Juli die Rückkehr in den Ring

In Boxen by Waldeckische Landeszeitung

„Wichtig, dass ich wieder boxe“

Es ist lange still gewesen um Mario Jassmann. Seit gut neun Monate ist der Korbacher in seinem Zweitjob als Boxer unbeschäftigt, nun kündigt sich die nächste Arbeitsgelegenheit im Ring an.

Auf dem Weg zum Ring: Mario Jassmann rüstet sich für den ersten Kampf seit zehn Monaten. Er findet am 2. Juli in Bad Wildungen statt. © Artur Worobiow

Bad Wildungen – Am 2. Juli will der Supermittelgewichtler im Bad Wildunger Maritim Hotel gegen den Ungarn Peter Orlik boxen. Den 23. Kampf seiner mittlerweile siebeneinhalb Profijahre.. Jassmann ist Hauptakteur der „Gladiators Fight Night“ des Wildunger Veranstalters Besnik Shemsiu, der unter anderem auch Europameister Granit Stein (Ingolstadt) an den Start bringt.

Jassmann geht einmalig fremd, den Auftritt außerhalb des eigenen Stalls hat sein Promoter Enrico Schütze abgemacht, nachdem ein von psp-Boxing geplanter Kampftag verschoben werden musste. Für den Sportler sind Schauplatz und Rahmen ohnehin gerade zweitrangig. „Für mich ist wichtig, dass ich wieder boxe.“ Das hat er seit dem 29. August vergangenen Jahres nicht getan.

Mario Jassmann: „Ich kann auf jeden Fall boxen“

Seinerzeit schlug er den Kroaten Frane Radnic in Dorf Mecklenburg nach Punkten – und brach sich kurz vor Schluss die linke Hand. Seinen 22. Sieg, eine makellose Bilanz, hat er mit langer Pause für Heilung und Neuaufbau bezahlt. Davor hatte ihn Corona außer Gefecht gesetzt. „Erst Corona, dann der Handbruch, das hat mich zurückgeworfen“, sagt der 34-Jährige.

Er sei danach „ein bisschen demotiviert“ gewesen, mittlerweile aber wieder voll im Training. „Ich freue mich, wieder hier boxen zu können.“ Gespannt ist Jassmann auch: ob seine Hand den Belastungen standhält. Die Verletzung meldet sich gelegentlich, es tut weh. Jassmann denkt, dass er wohl einen speziellen Boxhandschuh an der Linken überziehen wird. Auch hat er in den vergangenen Monaten mehr als sonst mit seiner Rechten gearbeitet.

„Ich kann auf jeden Fall boxen“, beteuert Jassmann. Er erwartet einen „guten Test“ gegen Peter Orlik. Der 27 Jahre alte Ungar sei einer, „der nicht gleich umfällt, der was einstecken kann. Zum Reinkommen ein guter Gegner.“

Orliks Kampfrekord ist mit 24 Siegen und 30 Niederlagen (20 davon durch K.o.) so lala. Jassmann hält die Zahlen aber nur bedingt für aussagefähig. „Wenn du zehnmal gegen Klitschko boxst und zehnmal verlierst, hast du 0:10-Kampfrekord, bist aber wahrscheinlich ein sehr guter Boxer, wenn du immer knapp nach Punkten verlierst.“ Zudem sei Orliks Rekord besser als der von Radnic seinerzeit. Dabei sei der Kroate einer der besten, gegen die er bisher gekämpft habe.

Jassmann steht weiter vor hohen Hürden

Wenn die Hand hält, will Jassmann zwei Wochen später abermals einen Kampf über sechs Runden angehen. Wahrscheinlich im November wollen Promoter Schütze und sein Mann, der bisher Gürtel als Internationaler Deutscher Meister und als Interconti-Champion nach Version der WBF gewonnen hat, dann den nächsten Boxabend in Korbach organisieren.

Jassmann hat die Hoffnungen auf einen großen und lukrativen Kampf im Ausland nicht aufgegeben. Die Hürden bleiben hoch. Im schwer nachvollziehbaren Ranking-Auf und -Ab des Internetportals boxrec.com ist er auf Platz 393 der Welt zurückgefallen. Er war mal 64. Wie auch immer dieser Absturz zustande kam – viele Kämpfer mit deutlich negativem Rekord sind vor ihm gelistet –, es ist nicht leicht, auf dieser Basis von großen Veranstaltern gefunden zu werden.

Und das Geld, das vorzuschießen wäre, um Gegner zu boxen, die ihn weiterbringen, kann Jassmanns Promoter schwerlich aufbringen. Jassmann kommentiert das alles vorsichtig, er sagt: „Als ich von den Amateuren zu den Profis gegangen bin, hatte ich mir das auch anders vorgestellt.“

Jetzt hat er erst mal nur Bad Wildungen im Kopf. Am 2. Juli, einem Samstag., geht es um 19 Uhr los. Der Vorverkauf läuft, in Korbach sind Eintrittskarten laut Jassmann bei der Pizzeria Toni zu erwerben. Sie kosten 30 Euro. Der Sportler findet: „Das ist relativ günstig für Profiboxen.“ (mn)

Quelle

Waldeckische Landeszeitung

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Die Waldeckische Landeszeitung ist die Heimatzeitung des TSV 1850/09 Korbach e. V. Sportredaktion: Gerhard Menkel (Leiter), Manfred Niemeier, Werner Spitzkopf, Jürgen Heide, Reinhard Schmidt und Dirk Schäfer.

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