Boxprofi droht erneut lange Pause
Die linke Hand gebrochen und wenigstens zwei Monate Kampfpause: Boxer Mario Jassmann erlebt den 22. Sieg seiner Profikarriere als bitteren Moment.
Korbach – Es kann nicht weit vor dem letzten Gong gewesen sein, als Jassmann bei einem Schlag auf die Stirn von Frane Radnic einen spitzen Schmerz in der linken Hand spürte. Nichts Wildes. im ersten Augenblick. In der Nacht wurde die Hand dick, die Sache schlimm. Die Röntgenaufnahme im Korbacher Krankenhaus am Sonntag brachte niederschmetternde Gewissheit: Bruch der Hand.
„Das ist schon sehr traurig. Ich bin gerade wieder reingekommen“, sagte Jassmann. Der Interconti-Champion im Supermittelgewicht nach Version der WBF klang deprimiert. Sein Auftritt beim Profiboxabend seiner Agentur PSB-Boxing in Dorf Mecklenburg bei Wismar war der erste nach neun Monaten Pandemie-Pause. Dass er den Kroaten Franic nach Punkten deutlich bezwang, sein Kampfrekord mit 22 Siegen ohne Makel bleibt, das war spätestens am Sonntag ein bisschen unwichtig.
„Habe die Aufgabe abgeklärt gelöst“
„Ich bin erst davon ausgegangen, dass es eine Prellung ist“, erzählte Jassmann. Sie tue ja oft mehr weh als ein Bruch. Wie schwerwiegend die Verletzung ist und wie lange die erzwungene Pause dauert, hofft Jassmann bei einer weiteren Untersuchung zu erfahren. „Es könnten auch drei oder vier Monate sein, dass ich die Hand nicht belasten darf.“
Obwohl er seinen vier Jahre älteren Gegner nicht vorzeitig aus dem Ring schicken konnte, war Jassmann mit seiner Leistung vor etwa 250 Zuschauern zufrieden. „Ich habe es sehr abgeklärt gelöst. Es hat auch mit der Kondition hingehauen“, sagte er. So etwas wisse man ja nie. „Man kann trainieren und Sparring machen, aber die ganze Anspannung und so, das ist wieder was ganz anderes.“
Von Franic sprach Jassmann mit viel Respekt. „Er weiß, was er macht und bewegt sich gut. Zäh und clever“, sagte der 33 Jahre alte Korbacher. Vermutlich habe der Kroate Videos von seinen, Jassmanns Kämpfen studiert, denn er wich den Leberhaken, für die der Favorit bekannt ist, geschickt aus.
Veranstaltung in Korbach im September wird abgesagt
Am Erfolg Jassmanns gab es nichts zu deuteln, zwei der drei Kampfrichter gaben ihm jede Runde, der dritte wertete eine einzige abweichend von seinen Kollegen. „Ein guter Kampf nach der langen Zeit“, lobte Promoter Enrico Schütze seinen Boxer. Den Handbruch nannte er „super ärgerlich“.
Den für den 18. September in Korbach geplanten Boxabend mit Jassmann als Zugnummer wird Schütze absagen. „Ohne ihn kann ich das nicht machen.“ Ob die Verletzung Auswirkungen auf Jassmanns Status als Champion haben wird, ist offen. Eigentlich sollte er in der Heimat seinen Titel verteidigen.
Jassmann will trotz des Rückschlags weitermachen. Sagte er. „Ich muss gucken, dass ich mich fithalte so gut es geht. Laufen, Sandsack mit der Rechten und so.“ Er wolle bereit sein, „wenn es dann wieder weitergeht“.
Beitrag teilen