Hinten stark, vorne Joker-Tor
Die Premiere des neuen Kunstrasens auf der Hauer geriet zu einem Spiel auf Sand. Ausgerechnet der SSV Sand rutschte dabei aus oder andersherum: Der TSV/FC Korbach kann doch noch gewinnen.
Korbach – Mit Leidenschaft verteidigt, dazu das nötige Glück und vorne äußerst effektiv: Deshalb war das 2:1 (2:0) des TSV/FC Korbach gegen den spielstärkeren SSV Sand ein Stück weit auch verdient. „Geiler Sieg, geile Leistung“, beglückwünschte Trainer Uwe Tenbusch seine Spieler.
Damit ist die Premiere auf dem neuen Kunstrasen geglückt, auch wenn der eher einem Beachsoccer-Feld ähnelt. „Wir wollten freundlich sein“, schmunzelte Abteilungsleiter Volker Schnatz vor dem Anpfiff, „deshalb spielen wir gegen Sand auf Sand.“ Einige Akteure schüttelten sich den schon nach dem Warmmachen aus den Schuhen. „Da sind ein paar Schubkarren zu viel drauf“, meinte Elias Mayer, „damit sprang der Ball ganz anders“. Nach dem Spiel dürfte die Anlage wohl noch nachgearbeitet werden.
Was beim TSV/FC Korbach gar nicht auffiel
Beide Seiten konzentrierten sich letztlich aber auf den Gegner und doppelten konsequent den ballführenden Spieler. Oft blieben nur lange Diagonalbälle auf die Außen, die aber auf dem schmalen Platz für viel Gefahr sorgten – und für die Korbacher Führung. Mayer, der pfeilschnelle Offensivmann, der im Gegensatz zum Spiel am Mittwoch gegen Felsberg wieder dabei war, war diesmal in der Viererkette gefordert, fand mit seinem Befreiungsschlag zwischen die Sander Innenverteidiger Bjarne Deselaers und die einzige Sturmspitze traf flach zum 1:0 (13.).
Danach traute sich der ansonsten gute Schiedsrichter Christopher Sinning (Fritzlar) nicht gegen Pierre Pascal Bata wegen klarer Notbremse gegen Fabian-Jan Jaslar „Rot“ zu zeigen (18.).
Ansonsten waren die Kreisstädter mit der Abwehrarbeit beschäftigt, bei der sich Marlon Disselhoff und Dominik Imöhl ein Sonderlob verdienten. Tenbusch: „Das ist die A-Liga-Innenverteidigung und das ist gar nicht aufgefallen.“ Allerdings hatten auch die Glück, als Sands Sturmspitze Enver Maslak frei durch erst den Pfosten traf (27.) und dann hauchdünn verzog (40.).
Der zweite Durchgang startete mit enormem Druck der Gäste, angeführt vom Dreieck Sefa Cetinkaya, Maslak und Routinier Steffen Klitsch. Der Ausgleich durch Waly Ahmad Saddiqi war schnell verdient (52.). Vorbereiter Klitsch (53.) und Jannick Essmann (59.) verpassten nachzulegen. Dem setzten die Korbacher nur zwei gefährliche Freistöße von Deselaers (51, 56.), der kurz danach geschwächt durch eine Erkältung ausgewechselt wurde, entgegen.
Trainer Tenbusch: „Wir haben die Nerven behalten“
„Wir haben aber nach dem Ausgleich die Nerven behalten“, erklärte Tenbusch. Spätestens nach einer klasse Kombination, als SSV-Keeper Torben Nickel die Fäuste noch hochriss (63.), war die Partie wieder offener. Und der zweite zu Ende gespielte Korbacher Angriff überhaupt brachte den Sieg. Der sechs Minuten vorher eingewechselte Celim Ciplak veredelte am Fünfmeterraum die Vorarbeit der überragenden Eldon Cenaj und Mayer (77.).
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