Für Korbachs Trainer Scholz war es eine „Frechheit“
In der Handball-Bezirksoberliga der Männer hat der TSV Korbach zu Hause Dittershausen II mit 29:30 verloren.
Korbach – Die Handballer des TSV Korbach sind von ihren selbstgesteckten Zielen weit entfernt. In der Bezirksoberliga erlebten die Kreisstädter gegen die TSG Dittershausen II eine bittere Enttäuschung. Gegen die bislang noch punktlose Oberligareserve unterlagen die Kreisstädter mit 29:30 (14:12). Und das Erschreckende daran: völlig verdient.
Da war es fast zwangsläufig, dass nach der Partie harte wie klare Worte folgten. Von einer „Frechheit“ sprach TSV-Trainer Achim Scholz, und allein an der Lautstärke seiner Worte merkte man, wie sehr ihn die Leistung seiner Mannschaft enttäuscht hatte.
Zuvor hatten seine Spieler eine wie zuletzt häufig gesehene emotionslose Vorstellung gezeigt. Kaum Körpersprache, niemand, der auf dem Feld einmal ein Zeichen setzte. Zwar lag der TSV fast 50 Minuten lang in Führung, konnte sich gegen eine souverän ihr Spiel herunterspielende Gästemannschaft aber nie absetzen.
In der Abwehr wurde zum Teil schlecht verschoben und auch zu offensiv agiert, im Angriff kam der TSV mit der offensiven 3:2:1-Deckung Dittershausen nur schwer klar. Es fehlte über weite Strecken die Bewegung ohne Ball, es wurde statisch gespielt, es gab zu viele Einzelaktionen. Dazu kam eine vor allem im zweiten Abschnitt eklatant schwache Chancenverwertung.
Symptomatisch für die Vorstellung der Gastgeber war der Tempogegenstoß Dittershausens zum 22:21-Anschlusttreffer. Kein Korbacher lief zurück, dafür tauchten vier TSG-Spieler vor Ivan Blagus auf, Jonas Gerlach vollstreckte (48.). Es entwickelte sich eine wilde Partie mit wechselnden Führungen. Dittershausen kam immer wieder über die Außen, aber auch über Kreisläufer Mathias Siebert zu Toren – so auch im letzten Angriff: Fünf Sekunden vor Schluss erzielte Siebert das 30:29. Es folgten unbändiger Dittershäuser Jubel und ratlose Korbacher Gesichter. „Wir hören irgendwann auf Tore zu werfen“, sagte Scholz. „Eine Frechheit, was wir uns hier erlaubt haben.“
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