In der Fußball-Gruppenliga hat der TSV/FC Korbach gegen Eintracht Edertal mit 2:0 gewonnen, musste aber die Verletzung von Niklas Nowotny verkraften.
Korbach – Uwe Tenbusch hatte es nach dem Abpfiff eilig. Es trieb ihn zu Fernseher und Champions League. So ganz viel Stoff zur Kurzanalyse hatte die eigene Gruppenliga-Partie dem Trainer des TSV/FC Korbach grade nicht gegeben. „Es war das bravste Derby, was ich miterlebt habe“, sagte er über den 2:0 (1:0)-Sieg seiner Fußballer gegen die Edertaler Eintracht. „Es war gar kein Feuer drin.“
Jörg Büchse widersprach kein bisschen. „Wie Wattebauschwerfen“, sagte Edertals Trainer, um ein Bild bemüht, das der relativen Leidenschaftslosigkeit der Partie nahekam. Gerade sein Team habe auf dem nassen Platz, der ihm eigentlich hätte entgegenkommen müssen, nicht die erforderlichen Tugenden wie Kampf und Laufbereitschaft gezeigt. „Das war zu wenig.“
Tatsächlich war ein Faktor für den verdienten Korbacher Erfolg die Mehrzahl gewonnner Zweikämpfe. Dazu ließ die Abwehr um Lukas Beil, den sein Trainer ausdrücklich lobte, und Raphael Chirakakis die Gäste nur selten gefährlich in Tornähe. Umgekehrt vermochte auch der TSV/FC kein Übermaß an Torchancen herauszuspielen.
Dieses wie jenes hatte Gründe Beim TSV/FC schied nach gut 20 Minuten Niklas Nowotny aus. Mutmaßlich eine Bänderverletzung; sofort fuhr ihn ein Betreuer ins Krankenhaus. Danach war es, als fehlte plötzlich ein Zylinder im Korbacher Motor. Er lief nicht mehr rund.
Büchse war das natürlich aufgefallen. „Der Gegner war auf jeden Fall zu packen“, sagte er „wenn wir die Ordnung gehabt und ins Spiel gefunden hätten. Aber wir haben ja gar nicht gespielt.“ Das Personal dazu fehlte ein bisschen. Nicht nur Antreiber Jannis Eigenbrod (gesperrt) fiel aus, kurzfristig mussten auch Arne Jungermann (im Training verletzt) und Christian Hoelscher (Pferdekuss) passen. Büchse brachte also erstmals in dieser Saison, nach nur einmal Training, Finn Löser, der sich vor Ligastart das Schlüsselbein gebrochen hatte, und, nach fünf Wochen Verletzungspause, Maximilian Busse. Sie taten ihr Möglichstes.
Vor der Pause besaß Edertal keine echte Torchance. Für Korbach schoss Nowotny als erster aufs Eintracht-Tor und Elias Mayer als zweiter. Sein Flachschuss ins kurze Eck saß zum 1:0 (20.). Er hatte nach Zuspiel des agilen Eldon Cenaj seinen Gegenspieler ausgetanzt und satt abgezogen.
Nach Wiederbeginn belebten sich die Strafräume nach einer Stunde etwas mehr. Die vom eingewechselten Sven Leonhard knapp verpasste Hereingabe von Mayer war der Auftakt (60.). Bei nächster Gelegenheit verhinderte Fabian Feldmann gerade noch einen erfolgreichen Abschluss Mayers (73.).
Davor lagen die ersten prima Gelegenheiten der Eintracht. Bei der ersten hatte Maurice Senyigit, der auf die Flügel auswich, weil in der Mitte kein Durchkommen war, den Fuß im Spiel. Hannes Kranz zog ab, Torhüter Sören Beckmann parierte (70.). Nach der fälligen Ecke jagte Tim Ellenberg den Ball am langen Pfosten vorbei.
Umgekehrt gelang ein Standard: Leonhards Eckstoß verlängerte Chirakakis per Kopf zum 2:0 ins lange Eck. Die Entscheidung (84.). Nur wenn Carl Wiesemann bei seinem Abschluss auf die Latte mehr Glück gehabt hätte (86.), wäre es vielleicht noch mal spannend geworden.
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