Die Stadt Korbach und der TSV Korbach haben Leichtathletin Tatjana Schilling für ihren Siebenkampf-Weltrekord und insgesamt vier EM-Medaillen geehrt.
Korbach – „Was passt besser zu unserer Goldstadt?“, fragte Bürgermeister Klaus Friedrich im Magistratssitzungszimmer des Rathauses, wo die Stadt Korbach und der TSV Korbach zu einem kleinen Empfang für Tatjana Schilling eingeladen hatten. Die Senioren-Leichtathletin aus Lelbach wurde für ihren Weltrekord im Siebenkampf der W 50 sowie drei Goldmedaillen bei der Europameisterschaft im italienischen Pescara geehrt. „Darauf sind wir stolz“, sagte Korbachs Stadtoberhaupt.
Tatjana Schilling war in Begleitung ihrer Eltern Hella und Dietmar sowie Tochter Alicia ins Rathaus gekommen und nahm sich viel Zeit, um über ihre Erlebnisse in Pescara, aber auch über ihre Vorbereitung zu sprechen. Ein Jahr lang habe sie sich auf das „Projekt Weltrekord“ vorbereitet, samt Ernährungsumstellung und natürlich viel Training. Am Ende verbesserte sie die alte Bestmarke um einen einzigen Zähler – quasi eine Punktlandung.
Drei Goldmedaillen – neben dem Siebenkampf wurde sie auch Europameisterin über die 400 Meter und 80 Meter Hürden – brachte sie mit nach Korbach, zudem gab es Silber im Hochsprung. Eine einmal mehr bemerkenswerte Sammlung, die auch für kuriose und lustige Momente sorgte.
Nach EM-Titel Nummer drei in Pescara über die Hürdendistanz hätte der Stadionsprecher schon fast gelangweilt „von einer weiteren Goldmedaille gesprochen“, berichtete Alicia Schilling. „Und bei der Siegerehrung im Hochsprung hat ein Offizieller gefragt, warum ich diesmal auf diesem Platz und nicht ganz oben stehe“, erzählte ihre Mutter.
„Es ist schön, bei uns in der Hansestadt jemand zu haben, der uns so sehr mit Gold überhäuft“, lobte Friedrich, der die Lelbacherin fragte, ob die Goldmedaillen wirklich aus Gold seien oder nur mit Gold überzogen. Tatjana Schilling antwortete angesichts ihrer umfangreichen Medaillensammlung der vergangenen Jahre mit einem Augenzwinkern: „Also Herr Friedrich, wenn die wirklich komplett aus Gold wären…“
Für den TSV Korbach würdigten Abteilungsleiter Manfred Hamel und der Vorsitzende Andreas Boltner die Leistungen ihrer Athletin. „Ein Aushängeschild und Vorbild für unseren Nachwuchs“, nannte Boltner sie.
Hamel hob die Zeit Schillings über die 400 Meter hervor („Die ist richtig gut“) und nutzte die Gelegenheit, sich bei der Stadt für die Unterstützung zu bedanken, vor allem die guten Trainingsbedingungen auf dem Paul-Zimmermann-Sportplatz, von denen auch Schilling profitierte. Für Friedrich eine Selbstverständlichkeit, weil eben Aufgabe der Stadt. „Und man sieht ja auch die Erfolge, nicht nur bei Tatjana Schilling, sondern auch in der guten Jugendarbeit des Vereins.“
Der „Pauli“ wird Tatjana Schilling übrigens bald wiedersehen. Nach einer Erholungspause in den vergangenen Wochen, „in der ich meinen Körper mal richtig runtergefahren habe“, will die Lelbacherin bald wieder mit der Vorbereitung starten. „Die Meister des Sommers werden im Winter gemacht“, sagte die 53-Jährige. Nächstes Jahr sind schließlich Weltmeisterschaften, diesmal in Göteborg. Es wäre keine Überraschung, wenn Tatjana Schilling dann ihre Medaillensammlung erneut vergrößert.
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