SPIELFELD
Von Gerhard Menkel
Die Dame im Bundespräsidialamt reagierte irritiert, womöglich geschockt. Wo denn in Berlin es sich gut übernachten ließe, wollte der Anrufer wissen. Und: Ob nicht vielleicht der Herr Präsident ein Gästezimmer im Schloss Bellevue … Nun die Sache löste sich rasch in Wohlgefallen auf, als der Anrufer seine Frage als den Scherz deklarierte als die sie gemeint war.
Der Anrufer war Reinhard Jassmann, Boxtrainer aus Korbach, und am Sitz des Bundespräsidenten wird er demnächst tatsächlich erscheinen. Er ist einer von 4000 Gästen, die Frank-Walter Steinmeier am Vorabend des Bürgerfests (31. August) zu einem Empfang eingeladen hat. Das Staatsoberhaupt wolle mit der persönlichen Einladung Engagierten danken, „die gesellschaftliche Herausforderungen angehen und sich für andere Menschen einsetzen“, heißt es auf berlin.de.
Für Reinhard Jassmann ist das ein großes Ding. Er hat sich in seiner Laufbahn als hartnäckiger Kämpfer erwiesen – erst in eigener Sache mit beiden Fäusten, später dann für junge Leute, oft Migranten, denen der Sport Halt geben konnte. Jassmann sei „ehrenamtlich unentwegt für ein gelingendes Miteinander im Sport von Menschen unterschiedlicher Herkunft eingetreten“, schreibt Peter Schreiber vom Referat „Integration durch Sport“ der Sportjugend Hessen. Dem ist nichts hinzuzufügen.
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