Boltner bleibt Vorstandschef
Bau eines Sportzentrums weiter wichtiges Ziel
Von Reinhard Schmidt
Korbach. Andreas Boltner bleibt Vorsitzender des TSV Korbach. Die Teilnehmer der Hauptversammlung bestätigten den 49-jährigen Anwalt am Donnerstagabend im Hotel Goldflair für weitere zwei Jahre im Amt. Er stünde dann zehn Jahre an der Spitze des zweitgrößten nordhessischen Sportvereins.Konstant präsentierte sich die gesamte Vorstandsriege, denn bis auf zwei Positionen wurden alle wiedergewählt. Zunächst stimmten die Anwesenden der Satzungsänderung zu, dass künftig nur noch ein stellvertretender Vorsitzender der Führungsriege angehören soll und nicht mehr wie bisher zwei. „Die zwei Stellvertreter waren beim Zusammenschluss der Vereine TV und SV 09 Korbach eingeführt worden und wir denken, dass wir längst zu einem Verein verschmolzen sind“, sagte Boltner.
Da sich der bislang zweite Vizevorsitzende Martin Dörflinger aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Wahl gestellt hat, blieb Thorsten Spohr übrig, der wiedergewählt wurde. Das Geld des Vereins zählen weiterhin Kassenwartin Katja Patzwald mit Stellvertreterin Melanie Emde. Die Federführung bei allem, was zu Papier zu bringen ist, hat wie bisher Rosi Müller als Schriftführerin inne.
Steuber im Vorstand
Sie bekommt einen namhaften Stellvertreter an ihre Seite: Uwe Steuber, Sportkreisvorsitzender und Bürgermeister von Lichtenfels. Dessen Vorgänger Jörg Thiele stellte sich nicht mehr zur Wahl.
Jugendwartin bleibt Monika Goos und ihre Vertreterin Wencke Wagner. Und Angela Paul ist endlich ihre Bezeichnung kommissarische Geschäftsführerin los. Nachdem sie den Posten im Laufe des vergangenen Jahres vom zurückgetretenen Werner Bitzer übernommen hatte, hoben die rund 120 anwesenden Mitglieder mit ihrer Stimme sie nun offiziell ins Amt als Geschäftsführerin.
Boltner machte in seinem Jahresrückblick deutlich, dass der Vorstand das Ziel „ein eigenes Sportzentrum“ weiter anpeile, obwohl es 2016 so aussah, dass dieser Traum mit dem Nichtkauf der Tennishalle bereits geplatzt sei.
„Durch die marode Bausubstanz der Halle wäre eine finanzielle Belastung auf den Verein und seine Mitglieder zugekommen, die nicht tragbar gewesen wäre“, betonte der Vorsitzende. Eine neue Immobilie in dieser Größenordnung sei derzeit zwar nicht in Sicht, aber „wir prüfen intensiv, wie wir künftig ein Sportzentrum in einem vertretbaren finanziellen Rahmen realisieren können“.
Boltner denkt vor allem an einen Neubau des in die Jahre gekommenen Vereinsheims auf der Hauer. Er hofft bei diesem Thema auf fruchtbare Gespräche mit der Grundstücksbesitzerin, der Stadt Korbach.
Internetauftritt moderniesiert
Das Ziel, seinen Mitgliedern künftig ein moderneres Sportangebot zu bieten, bleibt bestehen, egal, ob mit oder ohne Sportzentrum. „Wir müssen vor allem für die etwas tun, die ihre aktive Sportkarriere beendet haben, sich aber weiter fit halten wollen“, betonte Angela Paul. „Wir sollten auch morgens und spät abends Sportangebote machen.“ Die Berufswelt habe sich verändert, darauf müsse ein Sportverein reagieren – in Teamarbeit mit Stadt, Land- und Sportkreis.
In Sachen individuelles Sportangebot kündigte Vorstandschef Boltner ein erstes kleines Programm an, das möglichst schon im Sommer starten solle.
Ein wichtiger Schritt in einen modern ausgerichteten Verein war auch die Erneuerung des Internetauftritts. Vereinsmitglied und IT-Profi Ralph Stephan hat die Homepage des TSV auf Vordermann gebracht. „Dafür haben wir auch gern Geld in die Hand genommen“, sagte Boltner. Er fordert die Abteilungen des Vereins auf, alle Möglichkeiten zu nutzen, die diese Seite bietet, und mitzuhelfen, dass sie ständig aktualisiert werde.
Volleyball und Fechten erholt
Positiv verlief das vergangenen Jahr für den Verein auch bei der Mitgliederzahl. „Wir konnten leicht zulegen auf rund 2700 Mitglieder“, teilte Boltner mit. Für sie bietet der TSV 17 verschiedene Sportarten an.
Handball und Fußball bleiben die größten Abteilungen. Von einem Aufstieg berichtete Badminton-Abteilungsleiter Dankwart Terörde: Erstmals in der Vereinsgeschichte hat sich eine Seniorenmannschaft des TSV Korbach für überregionale Aufgaben qualifiziert. Sie stieg in die Verbandsliga auf. Die Abteilungen Fechten und Volleyball haben vorerst ihren Kampf ums Überleben gewonnen. Während die Volleyballfrauen den Aufstieg in die Kreisliga schafften, hat sich Annika Nord mit dem Degen für die deutsche Meisterschaft qualifiziert.
Die Basketballer haben rund 15 Spieler, worauf sich aufbauen lässt. Sportlermangel beklagen hingegen die Judokas. „Viele Schüler bleiben nur ein oder zwei Jahre dabei. Das finde ich traurig“, sagte der Spartensprecher.
Der kleinen Triathlon-Gruppe fehle eine Schwimmabteilung im Verein, um daraus junge Athleten zu rekrutieren, sagte Abteilungsleiter Manfred Heide. Wenig Selbstvertrauen in die Schwimmleistung verhindere meist einen Wechsel zum Triathlon.
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